Freitag, 30. Juni 2017

2017 06 29 South Newton - Salisbury - Mottisfont - Hampton

Anscheinend war es gestern doch ein Glas Bier zuviel. Habe vergessen, Fotos dieser schönen Cathedrale einzustellen, dafür ist ein anderes doppelt. Leider hab ich das nachträgliche Bearbeiten des Blogs nicht wirklich im Griff.






Die Cathedrale wurde in nur 38 Jahren erbaut und die Turmspitze ist übrigens die höchste von ganz Großbritannien (123 Meter hoch).
Ach ja, wir hatten uns gestern Abend wieder ein Pub zum Übernachten rausgesucht. Wir hätten aber etwas kritischer bei der Begutachtung sein sollen, denn die relativ kleine Strasse hat sich als vielbefahrene Durchgangsstrasse mit klapperndem Strassendeckel entpuppt. Ausserdem wurde um Mitternacht auf dem Parkplatz noch ein defektes Auto aufgeladen, was mit viel Lärm verbunden war. Etwas unausgeschlafen verliessen wir dieses lauschige Örtchen und fuhren nochmal nach Salisbury, um das fehlende Highlight anzuschauen, die Magna Carta von 1215. Das Dokument von Salisbury ist die am besten erhaltene der vier Originalschriften, die heute noch existieren und durfte natürlich nicht fotografiert werden. Sie besagt, dass jeder - selbst der König - andere Bürger gerecht behandeln muss und niemand über dem Gesetz steht. Die Originalschriften wurden 2009 in die Liste des UNESCO - Programms 'Memory of the World' aufgenommen. In zierlichen Buchstaben auf gegerbter Tierhaut geschrieben konnten wir dieses Dokument im Chapter House bestaunen. Dieser Raum war natürlich auch ein Schmuckstück, aber schwierig im Ganzen zu fotografieren.



Als nächstes schauten wir uns noch die Stadt an. Beim Fotografieren eines kleinen Hauses wurden wir von einer Dame aufgefordert, hineinzugehen. Es sei ein Kino und jetzt offen. Wirklich toll, wie aufmerksam die Menschen in England sind. Sehr alt und total verwinkelt präsentierte sich dieses Gebäude. Die Halle ist aus dem Jahr 1470 und wurde nach dem Wollhändler John Halle benannt, der viele Jahre Major von Salisbury war.






Weiter ging es in die Fußgängerzone, auch
dort gab es schöne Häuser.


Danach fuhren wir nach Mottisfont Abbey, einem alten Landsitz mit schönem Park und riesigen Bäumen.



Zum Abschluss des Tages sind wir noch nach Hampton Court gedüst und haben schon wieder einen Pub zum Übernachten gefunden. Ganz nahe am Hampton Court Palace, daß muss uns mal einer nachmachen.

Gutes Essen, leichte Getränke und stündliches Glockengebimmel.....mal sehen, ob wir heute Nacht besser schlafen können. Der Pub heisst genauso wie der in South Newton...... 'Bell Inn', hoffentlich ist nur der Name gleich.
Gefahrene Kilometer 158, Temperatur 18 - 20 Grad, bedeckt und trocken.

Mittwoch, 28. Juni 2017

2017 06 28 Moreton - Salisbury - South Newton

Ganz gemütlich haben wir heute unseren Tag begonnen.....ausschlafen, duschen, frühstücken und zusammenräumen. Dieses Mal war ein älterer Herr sehr an der Truckä interessiert. Als Gegenleistung bekamen wir den Tipp, in Moreton Village die Kirche anzusehen. Unbedingt sehenswert, wenn wir gern Kirchen anschauen. LOL. Dort sei Lawrence von Arabien beerdigt worden. Also nix wie hin. Das Besondere waren die Fenster, sehr ungewöhnlich für eine Kirche. Nachdem im 2. Weltkrieg viel zerstört war, hatte man bein Wiederaufbau geschliffenes Glas mit verschiedenen Motiven verwendet.


Nachdem wir auch das Grab gefunden hatten, ging es weiter nach Salisbury. Und vor dieser Cathedrale steht man wirklich ehrfürchtig da. Zuerst tranken wir einen Kaffee im Kreuzgang, um uns dann die Kirche von innen anzusehen. Weit kamen wir nicht, denn glücklicherweise konnten wir noch 2 Plätze für die letzte Führung in den Kirchenturm ergattern. Allein darf man nicht hoch, weil zu gefährlich. Ich habe ja schon viele Türme besichtigt und bin schwindelfrei, aber heute war es mir doch etwas mulmig zumute. Schmale Wendeltreppen aus Stein und Holz, Böden die bei jedem Schritt etwas nachgaben und der ultimative Blick nach unten. Wir hörten die Glocken und die Uhr. Wir sahen die Dachstühle, die Kreuzgewölbe von oben und die Kirchenfenster aus kürzester Distanz, echt beeindruckend.








Die ganze Führung dauerte fast 2 Stunden, leider haben wir nicht viel verstanden, weil der gute Herr ein bisschen genuschelt hat. Aber toll war es! Wieder unten mussten wir feststellen, dass die Kirche und weitere Besonderheiten bereits geschlossen hatten. Das kommt davon, wenn man morgens rumtrödelt. Nun haben wir unser Programm geringfügig geändert und werden morgen nochmal herkommen.
Gefahrene Kilometer 80, Temperatur 16 - 20 Grad, häufig Nieselregen und bedeckt.

2017 06 27 Kenn - Exeter - Lyme Regis - West Bay - Moreton

Nach einer ruhigen Nacht war unser erstes Ziel für den heutigen Tag die Stadt Exeter. Wir konnten am Hafen parken und von dort einen kurzen Spaziergang zur Cathedrale St. Peter machen.

Schon von aussen ein absolutes Highlight, aber auch innen wunderschön mit dem längsten ununterbrochenen Steingewölbe der Welt, 96 Meter vom Westtor zum Ostfenster.

Viele Elemente, unter anderem die Kanzel, sind aus Sandstein gehauen, sehen aber aus wie aus Holz geschnitzt.

Für Katzenliebhaber gibt es eine schöne Geschichte. Mäuse und Ratten machten sich im Lagerraum für Talg zu schaffen, welches zum Fetten der astronomischen Uhr benötigt wurde. Aus diesem Grund wurde im 15. Jahrhundert ein Loch in die Tür geschnitten, damit die Katze ihr Werk tun konnte und bekam jede Woche den Lohn von einem Penny. Das war wohl die früheste Katzenschleuse der Geschichte.


Zum Schluss noch eine Geschichte über freche Touristen. Die Geistlichen mussten oft stundenlang bei den Messen an ihren Plätzen stehen. Als Unterstützung gab es die 'Misericords', eine Art Hochstuhl oder Klappsitz. Jeder hat eine eigene Schnitzerei, z.B. der Elefant als berühmtestes Motiv.


Im mittleren Kirchenteil (Chorraum) gibt es insgesamt 50 dieser Misericords. Im Laufe der Zeit waren die Schaniere in keinem guten Zustand mehr und die Stuhlreihen wurden abgesperrt, damit niemand die Klappen betätigt. Nun gibt es Touristen, die sich von Absperrungen nicht hindern lassen und zwischen den Bankreihen jeden Sitz anheben und fotografieren.


Als Mitarbeiterin eines Museums kann ich da nur entsetzt den Kopf schütteln über soviel Unverschämtheit.
Wir schauten uns noch die Stadt an und fuhren weiter an die Küste, um das alte Fischerdorf Lyme Regis an der Jurassic Coast anzusehen, wo 1811 von der 12-jährigen Mary Anning ein Dinosaurier -Skelett gefunden wurde.

Das Wetter war schlecht und die Sicht miserabel, deshalb fuhren wir weiter nach West Bay, wo das Wetter noch schlechter war.


Mit Fish & Chips verpflegt (einmal muss sein) fanden wir noch einen Campingplatz in Moreton. Gefahrene Kilometer 122, Temperatur 16 - 22 Grad, drückend schwül und regnerisch

Dienstag, 27. Juni 2017

2017 06 26 Sennen- Lands End - Marazion - Kenn

Wieder heisst es zusammenpacken und weiterfahren. Wir machen einen Abstecher zu Lands End, dem westlichsten Punkt Cornwalls und wie nicht anders zu erwarten voll auf Touristen ausgerichtet. Keine Chance, nur kurz anzuhalten um ein Foto zu machen. Sofort kommt der Parkplatz mit teurer Gebühr und rückwärts fahren hätte Tumult bedeutet. So will Frau den Montag nicht starten. Gottseidank waren wir noch vor dem grossen Ansturm da. Also rein und nach kurzem Rundgang weiter.


Am St. Michaels Mount in Marazion war es so voll, dass wir weiter weg auf einen Parkplatz mussten. Dafür aber gratis, weil der Parkautomat defekt war. Mir graute es etwas, wenn ich an den Touristenandrang dachte, aber wir gehörten ja auch dazu. Wir konnten bei Ebbe über den Damm laufen, das Schiff blieb uns erspart.

Der Weg zum Schloss war etwas mühsam mit seinen unterschiedlich grossen Pflastersteinen, aber dank gutem Schuhwerk kein Problem. Die Leute mit Flipflops hatten es da schwerer und von denen gab es einige. Das Schloss selbst wird seit dem 17. Jahrhundert von der Familie St. Aubyn bewohnt. Ein Teil davon ist für das Publikum zugänglich und wir konnten verschiedene Räume, Terrassen und die kleine mittelalterliche Kirche besichtigen.



Der Garten um das Schloss war terrassenförmig angelegt, sehr farbenprächtig und geruchsintensiv.

Auf einer grossen Rasenfläche konnte man sich tummeln, leider ohne Liegestühle. Dafür durften wir eine kleine spirituelle Gruppe beobachten, die sich mit Trommeln und Gemurmel in Trance versetzten. Das sah schon etwas verrückt aus, aber wahrscheinlich waren wir zu wenig von der Aura des Schlosses ergriffen. Gegen Abend fuhren wir weiter nach Kenn in der Nähe von Exeter. Im Pub Ley Arms konnten wir sehr gut essen und anschliessend auf dem Parkplatz übernachten.



Gefahrene Kilometer 206, Temperatur 16 - 20 Grad, schwül und bedeckt.